Das Panzertruppenabzeichen der Legion Condor wurde im Herbst 1936 geschaffen und vom Kommandeur der deutschen Panzertruppen Wilhelm von Thoma im spanischen Bürgerkrieg an Besatzungen von Panzerkampfwagen und an die Panzerjäger verliehen, die mindestens drei Monate auf dem Kriegsschauplatz verbracht und sich in dieser Zeit vorbildlich geführt haben.
Der Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberst Walther von Brauchitsch genehmigte das von der Truppe geschaffene Abzeichen mit einer Verfügung vom 10. Juli 1939 in Anerkennung der hervorragenden Leistungen der Panzertruppe in Spanien 1936-1939.
Die hochovale Auszeichnung, zumeist aus Messing oder Silber gefertigt, ist aus einem Eichenkranz gebildet, der unten zusammengebunden ist. Es zeigt einen Totenkopf über gekreuzten Knochen. Darunter ist ein nach links ausgerichteter Panzerkampfwagen zu sehen.
Getragen wurde die Auszeichnung als Steckabzeichen auf der linken Brustseite.
Die Legion Condor war ein Luftwaffen-Verband der deutschen Wehrmacht im Spanischen Bürgerkrieg, der bei verdeckten Operationen, das heißt ohne deutsche Uniformen oder Hoheitszeichen auf der Seite der gegen die spanische Republik putschenden Falangisten unter General Francisco Franco eingesetzt war. Sie wurde 1936 unter strengster Geheimhaltung aufgebaut, griff in mehrere bedeutende Schlachten ein und hatte maßgeblichen Anteil am Sieg der Putschisten. Seine Existenz wurde sowohl von der NS-Regierung des Deutschen Reiches als auch von der spanischen Falange bis 1939 geleugnet.
Die Legion Condor errichtete die erste Luftbrücke der Welt und führte die ersten größeren Luftangriffe der Geschichte gegen die Zivilbevölkerung eines europäischen Landes durch. In der nachwirkenden öffentlichen Wahrnehmung ist die Legion Condor bis heute insbesondere bekannt durch den Luftangriff auf Guernica am 26. April 1937, der zu einem weltweiten Symbol für Terror mittels Luftkrieg gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung wurde.
Das in Berlin befindliche Archiv der Legion Condor überstand den Zweiten Weltkrieg nicht. Die Forschung wurde und wird dadurch erschwert.
Der Entwurf stammt aus der Truppe in Anlehnung an das Kampfwagen-Abzeichen des I. Weltkrieges. Das Schnitt- und Prägewerkzeug wurde in Lissabon gefertigt. Als Hersteller wird die Firma F.B. Da Costa angegeben. Das authentische, verliehene Abzeichen war immer aus versilbertem Messing. Eine Fertigung aus Neusilber oder Silber ist nicht belegt. Die publizierten Typen B und C, die nach 1939 in Deutschland gefertigt wurden, sind Erinnerungsstücke bzw. Kopien. Besonders gilt das für goldene bzw. vergoldete Stücke, da nur ein Stück für Oberst Ritter von Thoma gefertigt wurde. Die Verleihung erfolgte fortlaufend und war 1939 abgeschlossen. Bei einer Fertigungsauflage von ca. 500 Stück und belegten Verleihungen von 415 Abzeichen sind nachträgliche Fertigungen nicht logisch. Ein Abzeichen wurde für den Kommandanten vergoldet. Die Verleihung erfolgte mit einem vorläufigen Besitzzeugnis. Die richtigen Besitzzeugnisse wurde später übersandt. Dazu musste die Panzertruppe bis zum 15.8.1939 der Obersten Heeresleitung eine Liste der Beliehenen vorlegen.
Anerkennung des Abzeichens durch Generaloberst von Brauchitsch am 10. Juli 1939
Aus “Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945” von Kurt-G. Klietmann – Seite 101:
Panzertruppenabzeichen der Legion Condor
In Anerkennung der hervorragenden Leistungen der Panzertruppe in Spanien 1936-1939 genehmige ich, dass das von dem Kommandeur der deutschen Panzertruppe in Spanien verliehene Abzeichen von den damit Beliehenen auch weiterhin in und außer Dienst zur Uniform getragen wird.
Durchführungsbestimmungen zu vorstehendem Erlass.
1. Ausführung: Das Abzeichen besteht aus einem ovalen Eichenkranz, in dem sich über einem Panzerkampfwagen ein Totenkopf befindet. Werkstoff: Silber, Größe 4,8:6 cm
2. Trageweise: Auf der linken Brustseite wie Waffenabzeichen gem. H. Dv. 122, Abschn. B.
3. Panzertruppenschule legt bis zum 15.8.1939 eine Liste der mit dem Abzeichen Beliehenen an O. K. H./In 6 vor.
4. Die Besitzzeugnisse werden der Panzertruppenschule zur Weiterleitung an die Beliehenen vom O. K. H. zugestellt.
O. K. H., 10.7.39.
Vorderseite: Totenkopf, darunter Panzer umgeben von Eichenlaubkranz
Rückseite: Längsnadel
Maße: 45,7 x 57,7 mm
Masse: 23,92 g
Volumen: 2,87 cm³
Dichte: 8,32 g/cm³
Magnettest: Absolut unmagnetisch. Es handelt sich also um ein CuZn oder CuNiZn Legierung. Offensichtlich versilbert.
Ausführung: Nicht hohlgeprägtes Blech, sondern Gussteil.
Sonstiges: Entstand nach 1945, vermutlich frühe 1950er Jahre
Häufigkeit: Selten